Entscheidung Familiengewissen und eigener Weg

Gewissen ertragen Gewissen 1 Gewissen ertragen

Der Zug aus dem System ist manchmal so groß, dass wir unsere eigene, persönliche Entwicklung hintenanstellen und manchmal auch dann keine Kapazität mehr dafür haben.

Dieses Thema beobachten wir gerade vermehrt. Hier ein Beispiel aus unserer Praxis:

Da ist eine sehr strebsame junge Frau die für ihren Weg „brennt“, alles in ihr strahlt, wenn sie davon erzählt. Alles fließt wie am Schnürchen, weil es IHR Weg ist… bis … ein Hilferuf aus der Familie kommt, dem sie sich verpflichtet fühlt. Systemisch gesehen wäre hier jemand anderes verantwortlich, aber wenn es keiner macht fühlt sie sich zum Tun gezwungen.

Wenn sie sich für etwas einsetzt, dann ordentlich und das kostet Zeit und Kraft die dann nicht mehr für den EIGENEN Weg vorhanden ist…

1.) Möglichkeit

Sie folgt dem Zug (den Ruf) aus dem System

Wobei hier ein „Übergriff“ in der systemischen Ordnung passieren würde und sie die Verantwortlichen aus der Pflicht nimmt, aber ihr Familiengewissen wäre beruhigt. Gleichzeitig würde ihr persönliches Gewissen (je nachdem wie groß es schon sein darf) anklopfen.

2.) Möglichkeit

Sie widersteht dem Familiären Gewissen, unterstützt ein wenig (ihren Teil) und steckt all ihre Kraft in den eigenen Weg

Noch eine Variante die wir sehen, wenn wir in der systemischen Ordnung auch tatsächlich Verantwortung tragen: es ist möglich das „kleine Glück“ mit der Erfüllung des eigenen Weges zu tauschen .

Um dann auch wirklich zufrieden damit zu sein, ist es hilfreich die Sehnsucht nach dem EIGENEN bewusst zu lassen (zu opfern) damit

ein heiles ganz normales Leben, zumindest für eine Zeit, genügt.

Wird dieser „Preis“ nicht bezahlt ist man Zerrissen und versucht in Beiden die Erfüllung zu finden. Man ist dann aber weder GANZ dort noch da.